Angst

Was ist eine Angsterkrankung?

Angsterkrankungen zählen derzeit neben Depressionen zu den häufigsten psychischen Leiden. Wir kennen alle normale Angst, die wir zum Überleben brauchen. Normale Angst bringt uns etwa dazu auszuweichen, wenn ein großes Fahrzeug auf der Straße auf uns zufährt. Sie beschützt uns davor überfahren zu werden.  Im Fall einer Angststörung treten heftige Ängste jedoch auch dann auf, wenn es in der Umgebung keine reale Bedrohung gibt.

„Angst ist ein Gefühl, das uns den Atem raubt.“

Fritz Perls

Formen von Angsterkrankungen

Wir kennen verschiedene Formen von Angststörungen. Eine wichtige Untergruppe sind die Phobien. Darunter versteht man spezifische Ängste vor ganz bestimmten Dingen.

Am häufigsten werden Sozialphobie und Agoraphobie diagnostiziert.

Sozialphobien sind Ängste, die sich auf den Kontakt mit anderen Menschen beziehen. Beispiele sind etwa die Angst vor einem Gespräch, davor öffentlich zu sprechen, die Angst vor dem Erröten oder übertriebene Schüchternheit. Natürlich bedeutet nicht jede Unsicherheit und nicht jedes schüchterne Gefühl im Kontakt, dass man an einer Sozialphobie leidet. Viele gesunde Menschen sind auch manchmal schüchtern und kennen irrationale Ängste.

Wenn die Gedanken aber häufig um diese Ängste kreisen, wenn ein gewisser Leidensdruck entsteht und man beginnt soziale Situationen zu vermeiden, ist die Gefahr einer Angsterkrankung gegeben. Vermeiden bedeutet “Nicht mehr Hingehen“ zu den Situationen, vor denen man Angst hat, beispielsweise zu einer Party, ins Geschäft oder zur Arbeit. Der persönliche Handlungsspielraum wird immer kleiner, die Ängste immer größer. Im Extremfall bleiben die Betroffenen immer öfter zuhause, sind isoliert und vereinsamen.

Ähnliches gilt für die Agoraphobie, die Angst vor öffentlichen Plätzen, von denen eine „Flucht“ nachhause nicht so leicht möglich ist. Ängste vor Reisen, vor Aufenthalten im Freien oder davor unter vielen Menschen zu sein, gehören hierher.

Panikattacken

Eine anderer Art von Angststörungen sind die so genannten Panikattacken. Hier treten unabhängig von der Situation, völlig unerwartet, heftige Anfälle intensiver Angst auf. Man befürchtet körperlich krank – zum Beispiel herzkrank – zu sein, verrückt zu werden oder in Ohnmacht zu fallen. Herzrasen, Beklemmung und Atemnot treten während einer Panikattacke auf. Betroffene landen oft in den Notaufnahmen von Krankenhäusern. Eine medizinische Abklärung ist hier absolut sinnvoll, weil die Symptome tatsächlich jenen von Herzerkrankungen ähneln können. Können die letzteren jedoch ausgeschlossen werden, liegt eine Angsterkrankung vor.

Panikattacken und Angsterkrankungen sind für die betroffenen Menschen sehr belastend.

Ängstliche Menschen werden in unserer Gesellschaft häufig verlacht. Daher werden Ängste oft, so gut es geht, versteckt. Kein*e „Nichtbetroffene*r“ ahnt, wie anstrengend es ist, Angst zu leugnen und auslösende Situationen zu vermeiden. Bald entsteht daraus „Angst vor der Angst“ – als Betroffene*r fühlt man sich wie gelähmt und wird zunehmend handlungsunfähig. Man fühlt sich körperlich und seelisch elend; das Leben erscheint immer weniger lebenswert. Einsamkeit und Verzweiflung werden zu ständigen Begleitern.

Auch der Griff zum Alkohol liegt manchmal nahe, um unmittelbar und kurzfristig eine Angstsituation zu bewältigen. Öfter angewendet und längerfristig gesehen verstärkt diese Strategie jedoch die Krankheit und kann zusätzlich zu einem Abhängigkeitsproblem führen.

Erste Anlaufstellen für Menschen, die an Panikattacken leiden, sind praktische Ärzte, niedergelassene Psychotherapeuten und Fachärzte für Psychiatrie.

In der Psychotherapie wollen wir gemeinsam die Ursachen Ihrer Ängste erforschen und behandeln sowie Strategien für einen besseren Umgang mit den Ängsten finden.

KlientInnen sagen:

"Selbstliebe ist etwas Schönes"

Frau Mira E., 29 Jahre