Burnout. Wie führt Stress zu Burnout?

Burnout. Wie führt Stress zu Burnout?

Burnout nennt man die emotionale Reaktion auf andauernde Stressbelastung. Burnout entsteht nicht von heute auf morgen, sondern durch einen länger andauernden Prozess, der in Phasen abläuft.  Je mehr man darüber weiß, umso eher kann man einen Ausstieg finden

Solange Stress als vereinzeltes, seltenes und wenig intensives Phänomen auftritt, ist es nicht notwendig therapeutische Hilfe zu suchen. Ab und zu kurzfristig Stress zu haben ist eine normale Erfahrung, die wir alle kennen. Wenn Stress jedoch häufig und intensiv auftritt, wird er als vereinnahmend und bedrohend erlebt. Therapeutische Hilfe ist sinnvoll, denn der Stress verschwindet nicht wieder von alleine. Ein Hinweis auf eine typische Entwicklung zum Burnout sind zum Beispiel Schlafstörungen, die über einen längeren Zeitraum andauern und die häufiger werden.

Der Verlauf kann in 7 Phasen beschrieben werden:

  1. Euphorie und Begeisterung: Man fühlt sich noch nicht gestört, sondern ist engagiert und begeistert und arbeitet vielleicht freiwillig mehr. Schleichend beginnt man jedoch eigene Bedürfnisse zu vernachlässigen und hat kaum mehr Zeit für Privates und Hobbys.
  2. Abnehmendes Engagement: Die Energie nimmt ab und Müdigkeit tritt auf. Früher bedeutende Ziele werden vernachlässigt. Erste Symptome wie Konzentrationsschwächen und Schlafstörungen treten auf. Ursachen werden im Außen gesucht. Es besteht die Gefahr von Alkohol-und Drogenmissbrauch.
  3. Psychische Störungen: Man fühlt sich hilflos und der Selbstwert sinkt. Ängste treten auf. Betroffene isolieren sich mehr und mehr. Sie reagieren oft gereizt, launisch und ungeduldig.
  4. Verlust der Leistungsfähigkeit: Belastbarkeit und Leistungsfähigkeit lassen sehr schnell nach.  Anforderungen im Job und Privatleben sind nicht mehr zu bewältigen.
  5. Gleichgültigkeit: Nichts interessiert mehr und  Betroffene isolieren sich weiter. Spätestens in dieser Phase braucht man therapeutische Hilfe.
  6. Körperliche Symptome wie beispielsweise Herzprobleme, Darmbelastung, häufige Infektionen, Muskelverspannungen und Probleme mit der Libido treten auf. Ärztliche Hilfe sollte nicht nur die Symptome behandeln sondern auch die Ursachen erforschen.
  7. Verzweiflung. Betroffene wollen und können nicht mehr. Sie fühlen sich hilflos und zeigen das Vollbild einer Depression. Professionelle therapeutische Hilfe ist wichtiger denn je.

Diese Stadien beschreiben anschaulich den typischen Weg in ein Burnout. Natürlich gibt es individuelle Unterschiede. Jeder Mensch ist es ein bisschen  anders, aber vielleicht trifft einiges auch auf Sie zu.

Wege aus dem Burnout

Es muss jedoch nicht bei der Verzweiflung bleiben, es gibt auch wieder Wege aus dem Burnout hinaus. Auch das geht nicht von heute auf morgen sondern bedarf meistens einiger Zeit.

Wichtig ist es Hilfe zu suchen. Nehmen sie therapeutische und ärztliche Hilfe in Anspruch!

Ursachen und Stressfaktoren kann man erforschen: liegen die Gründe für mein Burnout im beruflichen oder im privaten Bereich? Was kann ich ändern? Liegt es an zu großer Arbeitsbelastung und ist die Menge der Arbeit zu viel oder gibt es andere Stressfaktoren wie Rollenstress oder Mobbing? Was sind meine Möglichkeiten? Therapie hilft dabei diese Fragen zu klären, eigene Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen sowie Veränderungen in Angriff zu nehmen.

Literatur:
Bernhard, Hans und Wermuth, Josef: Stressprävention und Stressabbau. Weinheim und Basel 2011

Diesen Beitrag teilen